Let`s Plastic the World - Schüler informieren Schüler
Angeregt durch den Film „Plastic Planet” von Werner Boote, beschäftigten sich die Schülerinnen der AG Nachhaltige Entwicklung eingehend mit den Licht- und Schattenseiten von Kunststoffen. Unter dem Titel „Let`s Plastic the World“ entstanden schließlich zahlreiche Beiträge, die am Ende dieses Schuljahres in jeweils einer Doppelstunde den sechs Klassen der 8. Jahrgangsstufe präsentiert werden konnten.
In einer selbst erstellten Power-Point-Präsentation und mit Unterstützung einer Sequenz aus dem Film „Eine Welt aus Plastik“ gab Denise Rauch (MSS12) einen geschichtlichen Überblick über die Anfänge von Kunststoffen und deren Siegeszug nach dem 2. Weltkrieg. Sie demonstrierte typische Kunststoffprodukte aus den verschiedenen Jahrzehnten und auf einem Zeitstrahl konnten die Schüler später selber einige Gegenstände einordnen.
Carmen Tlegen (10e) und Viktoria Dürksen (8c) leiteten zu den negativen Auswirkungen des Plastikbooms unserer Wegwerfgesellschaft über und führten ihren selbst kreierten Zeichentrickfilm „Plastikmüll in den Ozeanen“ vor. Eingebettet in die Rahmenhandlung einer humorvoll skizzierten Unterrichtsstunde, erschienen auf der Leinwand riesige Müllstrudel, in denen mehr Plastik als Plankton schwimmt, Meerestiere, die Plastikmüll mit ihrer Nahrung verwechselt hatten und mit vollem Magen verhungert waren, sowie Strände aus Plastikmüll. (Eine gelungene Kombination aus Augenzwinkern und Mahnung!)
In den anschließend vorgetragenen Schlagzeilen wie beispielsweise „Immer mehr Eisbären als Zwitter geboren“ und „Babys lutschen Bisphenol A“ wurde der Aspekt der Gesundheitsgefährdung durch Kunststoffe aufgegriffen. Weichmacher, die wie Hormone wirken, und Substanzen wie Bisphenol A, die in ihrer Struktur sogar Hormonen ähneln, gelangen aus Kunststoffen sowohl in unsere Umwelt als auch in unseren Körper. Dort beeinflussen sie Entwicklungs- und Steuerungsprozesse und gefährden insbesondere die Fortpflanzung.
Der zweite Teil der Veranstaltung „Let`s Plastic the World“ beschäftigte sich mit der Frage, wie man die heutige Plastikflut reduzieren kann. In einem Rollenspiel illustrierten die sechs AG-Schülerinnen zunächst die Bedeutung der Verpackungsverordnung sowie die Rolle des Dualen Systems. (Als Mitwirkende sind hier noch Jana Borochowitsch (10e), Melissa Redel (6c) und Sophia Schmitz (6c) zu nennen.) Die inhaltliche Zusammenfassung des Dargestellten erfolgte über einen Lückentext, bei dem die Schüler die fehlenden Wörter gemeinsam ergänzen konnten. Im Anschluss daran sortierten sie unter Anleitung und begleitenden Erklärungen von Jana falsch entsorgten Müll aus einem vorbereiteten Gelben Sack aus. Danach erläuterte Jana den Recycling-Code und noch einmal wurden die Schüler aufgefordert, Müll zu sortieren – diesmal nach der Art des Kunststoffs. Zuletzt war in einem Kurzfilm über die SITA in Ochtendung zu sehen, wie die großen Mengen Verpackungsmüll maschinell sortiert werden.
Nach einer kurzen, kritischen Beleuchtung der Alternative „Biokunststoff“ wurde zum Schluss das von Prof. Michael Braungart entwickelte Konzept „Cradle to Cradle“ vorgestellt.
In Anlehnung an biologische Kreisläufe in der Natur fordert Prof. Braungart die Einführung „technischer Kreisläufe“ bei der Kunststoffproduktion, um auf diese Weise Plastikmüll zu vermeiden. Erstaunt vernahmen die Schüler, dass mittlerweile einige Firmen einzelne Produkte nach dem „Cradle to Cradle“-Prinzip herstellen.
Leider blieb am Ende der Doppelstunde meistens nicht mehr genug Zeit darüber zu diskutieren, wie WIR (am Megina-Gymnasium) einen Beitrag zur Reduzierung des Plastikmülls leisten können. Umso mehr würden wir uns freuen, dennoch Anregungen und Tipps aus der Schüler- und Lehrerschaft zu bekommen.
Hier die Bilder:
(Gi/Ga)