Exkursion der AG Nachhaltige Entwicklung zum Recycling Center der SITA West in Ochtendung am 17.01.2011

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Die AG Nachhaltige Entwicklung beschäftigt sich seit einigen Wochen mit dem Thema „Kunststoffe“.

Nachdem Plastik jahrzehntelang als vielseitig verwendbarer Werkstoff gepriesen wurde, zeigen sich heute immer mehr seine negativen Seiten. Zum einen basiert die Herstellung überwiegend auf Erdöl - einem nur begrenzt zur Verfügung stehenden Rohstoff. Dadurch, dass in der Vergangenheit Plastikprodukte auf der Mülldeponie landeten, ging dieser Rohstoff lange Zeit verloren. Für ein rohstoffarmes Land wie Deutschland ist dies besonders problematisch. Zum anderen reichert sich Plastik immer mehr in unserer Umwelt an (z.B. in den Weltmeeren), da es größtenteils nicht biologisch abbaubar ist.

Uns wurde klar, dass das Recycling zur Entschärfung dieser Probleme wesentlich beiträgt und beschlossen, uns im Recycling Center der SITA West in Ochtendung darüber zu informieren, wie eine Plastik-Sortieranlage funktioniert.

Zunächst empfing uns Herr Rahn, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, und beantwortete unsere Fragen. Dabei erhielten wir sowohl praktische Tipps zum Sortieren unseres Verpackungsmülls als auch Einblick in die Praxis der Müllsortierung, die Komplexität der neun verschiedenen Dualen Systeme in Deutschland sowie die verschiedenen Formen der Müllverwertung. Ausgestattet mit gelben Sicherheitswesten und Funkkopfhörern betraten wir die Sortier-Halle, in der uns ein sehr strenger Müllgeruch entgegenkam. Dies hielt uns jedoch nicht davon ab, entlang verschiedener Laufbänder den kompletten Sortierungsprozess zu verfolgen - angefangen vom Aufreißen des Gelben Sacks bis hin zum Pressen der einzelnen Plastiksorten (Reinfraktionen) zu Ballen. Hierbei kommen sowohl Drehsiebe und Magneten als auch elektronische Trennverfahren mit Scannern und computergesteuerten Luftdruckdüsen zum Einsatz. Trotz dieser teilweise hochtechnischen Verfahren müssen immer noch Arbeiter per Hand nachsortieren. (`Ob die wohl gegen den Müllgestank immun sind?´ fragten wir uns...)

Die Reinfraktionen werden nicht in Ochtendung weiter verarbeitet, sondern zu Marktpreisen an unterschiedliche Verwerter verkauft. Auf diese Weise können also wichtige Rohstoffe recycelt und damit dem Stoffkreislauf wieder zugeführt werden.

Allerdings besteht der größte Anteil des Verpackungsmülls  aus Mischkunststoffen, die nicht  zur Neuherstellung von Plastikprodukten geeignet sind. Diese werden in Müllverbrennungsanlagen energetisch verwertet und können zum Beispiel zur Fernwärmeversorgung beitragen.

Die Exkursion hat uns also gezeigt, dass sich unser aufwändiges Vorsortieren in den Gelben Sack lohnt und wir damit unseren Beitrag dazu leisten, dass weniger Müll in die Umwelt gelangt und der knappe Rohstoff Erdöl effizienter genutzt wird.

 

Giese, Gallinger