Schülerinnen des Megina-Gymnasiums als Referentinnen in der Stadtratssitzung
Auf Einladung von Oberbürgermeisterin Fischer nahmen Alica Wilden, Carmen Tlegen und Pia Maasberg (alle aus der 8d) an der Sitzung des Stadtrats am 30. Juni 2010 teil, um den Tagesordnungspunkt „Bewerbung der Stadt Mayen als Fairtrade-Town“ zu gestalten. Vor 32 Stadtratsmitgliedern stellten sie zunächst kurz ihre AG Bildung für nachhaltige Entwicklung vor, in der sie sich insbesondere mit den Themen „Ausbeuterische Kinderarbeit“ und „Fairer Handel“ befasst hatten. Um einen eigenen Beitrag für mehr soziale Gerechtigkeit zu leisten, hatten die Schüler bereits bei ihrem letzten Treffen mit Frau Fischer angeregt, dass sich Mayen als Fairtrade-Town bewirbt. Diese Idee nahm die Oberbürgermeisterin erfreulicherweise auf und setzte das Thema auf die Tagesordnung. Somit war es nun Aufgabe der Schüler, auch den Stadtrat von ihrer Anregung zu überzeugen. Dafür stellten sie sowohl das Fairtrade-Siegel als auch die Fairtrade-Town – Kampagne vor.
Seit Gründung der Kampagne 2004 durch den Verein Transfair erlangten in Großbritannien und anderen Ländern bereits mehrere hundert Städte den Titel einer Fairtrade-Town. In Deutschland erhielten diese Auszeichnung seit 2009 zehn Städte – darunter Trier. Ziel dieser Kampagne ist es, das Fairtrade-Siegel bekannter zu machen und auf diese Weise zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kleinproduzenten in Afrika, Asien und Südamerika beizutragen. Im Einzelnen garantiert das Fairtrade-Siegel langfristige Handelsbeziehungen (durch vertragliche Vereinbarungen) sowie faire Preise, die an den Lebenshaltungskosten der einzelnen Länder ausgerichtet sind. Darüber hinaus verbietet es Zwangs- oder Kinderarbeit und steht für umweltfreundliche Produktionsmethoden und soziale Arbeitsbedingungen wie zum Beispiel Arbeitsschutz oder Arbeitszeitregelungen.
Um den Titel einer Fairtrade-Town zu erlangen, muss eine Stadt verschiedene Kriterien erfüllen. Der Rat beschließt, dass Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel bei öffentlichen Sitzungen verwendet werden und setzt eine lokale Steuerungsgruppe ein. Darüber hinaus wird verlangt, dass in Einzelhandel und Gastronomie Fairtrade-Produkte angeboten bzw. ausgeschenkt werden.Auch in Vereinen, Kirchen und Schulen müssen Fairtrade-Produkte verwendet sowie Bildungsaktivitäten durchgeführt werden. Weitere Bedingung ist, dass öffentliche Medien über all dies berichten.
Im Bereich Gastronomie und Einzelhandel konnte die AG genug Unternehmen gewinnen, die sich mit ihrer Unterschrift an der Kampagne beteiligen, so dass dieses Kriterium bereits erfüllt ist. Der Vortrag „BigMäc & Coke“, den Siegfried Pater im Januar 2010 am Megina-Gymnasium hielt, wird in diesem Zusammenhang als Bildungsaktivität anerkannt.
Die Schülerinnen erhielten von der Oberbürgermeisterin ein großes Lob und die Mitglieder des Stadtrats belohnten das Engagement der Schülerinnen mit einem einstimmigen Votum für eine Bewerbung Mayens als Fairtrade-Town.