Schülerinnen und Schüler des Megina-Gymnasiums Mayen reisen nach Joigny
Am 02. Mai 2018 war es wieder einmal soweit.
39 Schülerinnen und Schüler der 8. und 10. Klasse des Megina-Gymnasiums Mayen erwarteten freudig, wenn auch ein bisschen aufgeregt, die Abfahrt des Busses, der uns in unsere Partnerstadt Joigny in der Bourgogne bringen sollte. Die Ängste der Schülerinnen und Schüler, dass es in der kommenden Woche nur Schnecken und Froschschenkel zu essen geben wird, konnten von den begleitenden Lehrerinnen Frau Angel und Frau Rilk genommen werden. Nach einer sehr angenehmen Busfahrt wurden die Schülerinnen und Schüler herzlich in Joigny von ihren Gastfamilien empfangen.
Am ersten Tag in unserer Partnerstadt besichtigten wir kurz die Schule, nahmen am französischen Unterricht teil und aßen in den schuleigenen Kantinen. Selbst in den Kantinen gab es - wie auch fast immer in den Familien - eine Vorspeise, ein Hauptgericht, Käse und ein Dessert... und weit und breit keine Schnecken und Froschschenkel. Gestärkt machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt, wo wir im Rathaus herzlich vom Beigeordneten Monsieur Herr und Mitgliedern des deutsch-französischen Freundschaftskreises empfangen wurden.
Dieses Jahr lernten die Schülerinnen und Schüler die Stadt Joigny auf eine etwas andere Weise kennen. Sie erkundeten Joigny mit Hilfe einer von den französischen Kollegen selbsterstellten Rallye, bei welcher sie nicht nur Aufgaben beantworten und Hinweise sammeln mussten, sondern auch ihr schauspielerisches Können bei einer modernen Inszenierung deutscher Märchen unter Beweis stellen konnten.
Am folgenden Tag stand der Tagesausflug zum Schloss Fontainebleau auf dem Programm. Mit großem Interesse lauschten die Schülerinnnen und Schülern den Erklärungen ihres „visioguide" (eine Art Smartphone mit Erläuterungen), während sie durch die prunkvollen Räume des Schlosses Franz I. schlenderten. Das traumhafte Wetter machte es uns im Anschluss möglich im Schlossgarten zu picknicken und die Sonne zu genießen.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Stopp in Sens und besichtigten die älteste gotische Kathedrale Frankreichs. „Die ist ja so hoch, die passt ja noch nicht einmal aufs Foto", beklagten sich die Schülerinnen und Schüler beeindruckt.
Und es sollte nicht das einzige Bauwerk bleiben, welches nicht im Ganzen auf ihr Foto passt, denn am Montag ging es nach einem Wochenende voller Aktivitäten nach Paris. Und bereits beim ersten Programmpunkt – dem Louvre – wurde den Schülerinnen und Schülern klar, dass sie auch dieses Bauwerk nicht vollständig auf ein Foto bekommen werden.
Einige Schülerinnen und Schüler hatten bereits in Mayen in der Austausch-AG Referate zu jeder Sehenswürdigkeit des Paris-Programms vorbereitet, sodass sie ihre Mitschüler/innen über die wichtigsten Ereignisse und Hintergründe informieren konnten. Unser Paris-Programm führte uns über den Place de la Concorde, die Champs-Elysées, hin zum Arc de Triomphe, nach welchem die erste Metro-Fahrt anstand, die die Schülerinnen und Schüler, wenn auch etwas aufgeregt, gut meisterten. Nach einer Vielzahl an weiteren Sehenswürdigkeiten und etwas Freizeit an den neuen Markthallen, war der Eiffelturm der letzte Programmpunkt und eindeutig das Highlight dieses Paristages. Der Anblick des Symbols von Paris in der Abendsonne, welches wieder einmal kaum vollständig auf ein Foto passte, war eine angemessene Entschädigung für die heißgelaufenen und müden Füße der Schülerinnen und Schüler.
Dass der Tag in Paris ein voller Erfolg war, wurde vor allem dann deutlich, als die Schülerinnen und Schüler abends im Bus lauthals „Aux Champs-Elysées" von Joe Dassin anstimmten und ihren Gesang mit einer kleinen Lichtchoreographie mit ihren Handys untermalten.
Der letzte Tag des Austausches hatte sogar symbolischen Gehalt. Der 8. Mai, der Tag des Sieges Frankreichs über die deutsche Besatzung, der das Ende des zweiten Weltkrieges markierte, stand im Rahmen des diesjährigen Austausches ganz im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft. An diesem Tag fand nämlich der gemeinsame Ausflug mit den französischen Schülerinnen und Schülern statt.
Gemeinsam wurden zwei unterschiedliche Aktivitäten unternommen. Die Schülerinnen und Schüler des Collèges besuchten eine traditionelle Druckerei, in der sie nach einer Führung selbst tätig wurden und ihre schönsten Austauscherlebnisse gemeinsam kreativ umsetzen. Die Schülerinnen und Schüler des Lycées betätigten sich dagegen sportlich und erkundeten die Landschaft bei traumhaftem Wetter auf Fahrrad-Draisinen.
Nach einem tränenreichen Abschied am Mittwochmorgen und einer sehr angenehmen Heimreise kamen wir pünktlich in Mayen an. Und auch wenn die Mayener Hauptstraße nicht unbedingt der Champs-Elysées gleicht, stimmten die Schülerinnen und Schüler noch einmal gemeinsam lauthals „Aux Champs-Elysées" an: ein toller Abschluss eines wunderschönen und erinnerungsreichen Frankreichaustausches 2018.
gez. Rilk