Schülerinnen und Schüler dreier Nationen diskutieren

Auch dieses Jahr ging es für manche Schüler der MSS 12 wieder in den Westerwald nach Bad Marienberg, zu dem viertägigen Seminar ´Think Europe' im Europa-Haus.

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Das Europahaus in Bad Marienberg (Westerwald) wurde 1951 als erste europäische Bildungs- und Begegnungsstätte gegründet, um vor allem den Jugendlichen Europas eine Möglichkeit zu geben, in einen Dialog zu treten und sich besser kennen zu lernen. Das Leitbild des Europahauses ist:
Das ganze Europa soll es sein - in Freiheit und Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität!

Zusammen mit gleichaltrigen Schülern aus Tschechien (Uherské Hradiště ) und den Niederlanden wurde über Europa und aktuelle Themen diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht.

Wir Teilnehmenden aus dem Bili-Gk, sowie Sozi- und Englisch-Lk, kamen dienstags, am 12.12.2017, nach etwa zweistündiger Fahrt um 10 Uhr im Europa-Haus an, wo wir schon nach kurzer Zeit auf die anderen Schüler trafen. Nach der Vorstellungsrunde wurde das Programm präsentiert, es folgten mehrere Kennenlernspiele, um das Eis zu brechen und erste Eindrücke zu sammeln. Nachmittags wurden wir in trinationale Gruppen eingeteilt und spielten ´Suity Hero', ein taktisches Handelsspiel. Jede Gruppe bildete ein fiktives Land, welches nach der Zerstörung eines Krieges, durch Handel mit anderen Staaten und dem Austausch der eigenen Ressourcen, wieder aufgebaut und gleichzeitig vor einem nahenden Virus geschützt werden sollte. Der Abend stand ganz im Zeichen des interkulturellen Beisammenseins: Beim sogenannten ´Country Market' stellte jede Nation jeweils ihr Land vor und bot landestypische Spezialitäten zum Probieren an.

Mittwochvormittags starteten wir mit einem Menschenrechtsbingo, bei dem man durch Zusammenarbeit untereinander die richtigen Antworten zu erklärenden Sätzen finden musste (Bsp. Ein spezielles Recht aller Kinder: Schulausbildung, Name/ Identität, keine Kinderarbeit). Danach wurden wir abermals in trinationale Gruppen aufgeteilt und studierten ein Menschenrecht unserer Wahl pantomimisch ein, um es im Anschluss vorzuführen und darüber zu diskutieren. Durch passende Fragen der begleitenden Leiter und teilweise sehr polarisierenden Meinungsunterschieden in der Runde, kamen immer wieder neue Argumente auf, sodass über den gesamten Nachmittag sehr kurzweilige und interessante Diskussionen geführt wurden. Die Schüler ließen den Tag entweder beim Bowlen oder im Europa-Haus gemütlich ausklingen.

Was genau sind Fake News? Warum sind sie so schwer zu erkennen? Wie kann ich sie trotzdem entlarven und verhindern, sie zu verbreiten? Die Antworten auf diese Fragen und viele weitere Informationen erfuhren wir in einem Vortrag in der Europäischen Kommission in Bonn am darauffolgenden Tag. Das Ganze wurde durch aktives Einbeziehen unserer Gruppe aufgelockert, z.B. durch eine Runde Stille Post (Ja, Fake News verbreiten sich genauso schnell wie ein falscher Satz in ebendiesem Spiel) oder der Möglichkeit unsere eigene Erfahrungen zu diesem Thema auf Papier zu bringen. Anschließend konnten wir in unserer freien Zeit den restlichen Nachmittag in Bonn und auf dem Weihnachtsmarkt verbringen. Nach unserer Rückkehr wurde der letzte Abend ganz individuell verbracht, sei es bei gemeinsamen Gesprächen oder Gesellschaftsspielen.

Der Freitag begann mit weiteren Diskussionen, in dem sogenannte ´BarCamp´. Hier wurde in zwei Sequenzen von etwa 45 Minuten in verschiedenen Räumen über selbst gewählte diverse Themen und Streitpunkte diskutiert und informiert. Atomwaffen, Todesstrafe und Folter über Klimawandel bis hin zu Rechten von gleichgeschlechtlichen Paaren, hier war alles dabei. Zum Abschluss des Seminars gab es eine Feedbackrunde für die Leiter, und dann mussten wir uns leider auch schon wieder alle voneinander verabschieden.

Insgesamt wurde dieses viertägige Seminar sehr interessant gestaltet und bot uns eine produktive und lehrreiche Woche. Der Kontakt und das Kennenlernen der anderen Nationen, vor Allem durch die gegenseitige Verständigung in Englisch, war jedoch mit das Schönste, weshalb der Aufenthalt den meisten zu schnell endete. Ein großer Dank geht auch an Frau Lüdemann und Frau Klaus, die uns begleitet haben. Eine vielleicht zu kurze, aber sehr gelungene Fahrt!

Das europäische Jugendseminar ist Teil des CertiLingua-Programms des Megina-Gymnasiums. Schüler des Bilingualen Zweiges können hier einen Teil der Qualifikationen für das europäische Exellenzlabel CertiLingua, welches hohe sprachliche und interkulturelle Fähigkeiten bescheinigt, erwerben.

Die Schule dankt dem Förderverein für die großzügige Unterstützung der Fahrt!

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Katrin Schreiner, Ann-Kathrin Neumann