Megina-Schüler auf politischer Bildungsreise - Ein Tagungsbericht
Mit unterschiedlichen Erwartungen kamen wir am 24. Februar, einem kalten Mittwoch, in Mainz zusammen.
24 Schüler|innen, davon kannte kaum einer den anderen. Wir waren gespannt, was folgen würde. "Politik und Spaß im Landtag", hieß das Seminar. Nur wenige von uns dachten, es würde tatsächlich spaßig werden. Nach der ersten Vorstellung des Programms und einem Namensspiel mit den Teamern gab es Essen, bei dem die ersten Freundschaften zwischen zusammengewürfelten Schülern aus ganz Rheinland-Pfalz schnell geknüpft wurden, man hatte schließlich mit der Politik schon einen gemeinsamen Interessenbereich. Es folgte ein Workshop im Abgeordnetenhaus, als Vorbereitung auf die Plenarsitzung, die wir am nächsten Tag besuchen würden. Man warnte uns, es würde vermutlich anders sein, als wir uns es vorstellten, weil es eine Fenster-Debatte sein würde, innerhalb derer Themen, die schon mehrmals besprochen wurden, für die Öffentlichkeit noch mal dargelegt werden.
Bevor wir am nächsten Tag nach einer Einleitung und Erklärung der Zusammenhänge und Verläufe innerhalb des Landtags die Gelegenheit hatten, eine Stunde an der Sitzung teilzunehmen, dachten wir nicht, dass die Teilnahme tatsächlich so interessant sein würde. Die Abgeordneten lieferten sich heftige Debatten, teils mit Vokabular, das von uns nicht erwartet worden war, temporär herrschte angespannte Spannung und wir verfolgten die Sitzung mit Faszination. Nach einem anschließenden Workshop moderierten zwei Schüler unserer Gruppe unser Abgeordnetengespräch, bei dem wir von privaten oder eher persönlichen bis zu hochinteressanten, politischen Fragen eine Stunde lang alles von 3 Abgeordneten der verschiedenen Fraktionen erfragen durften. Wir erhielten danach eine Stärkung und machten uns auf den Weg zum SWR-Studio, in dem wir nach einer Einführung bei der Produktion der Politiksendung "Zur Sache! Rheinland-Pfalz" zuschauen durften und später im Studio herumgeführt wurden. Die schon sehr zusammenschweißte Gruppe verbrachte den restlichen Abend zusammen, die Teamer waren erstaunt, dass so viel außerhalb der Workshops über Politik geredet wurde. Am Freitag, dem schon letzen Tag des Seminars, hatten wir unsere eigene kleine Landtags-Debatte. Fiktive Fraktionen wurden eingeteilt und eine Regierung gebildet, und nach einer Vorbereitungsphase haben wir hitzig über das Wahlrecht mit 16 diskutiert. Nach dem Ende unserer Debatte sind wir alle zusammen zu einem asiatischen Restaurant gegangen und haben gegessen, während schon eher bedrückte Stimmung wegen des baldigen Abschiedes herrschte. Am Hauptbahnhof hat sich die Gruppe dann am Nachmittag aufgelöst, mit den abschließenden Worten der Teamer, "Ihr seid was ganz Besonderes, bitte erhaltet euer großes Interesse für die Politik aufrecht". Und dann verteilten sich wieder alle in ganz Rheinland-Pfalz, jeder mit anderen Eindrücken und Empfindungen, aber für uns alle war das Seminar eine Bereicherung und hat unser Interesse für die Geschehnisse in der Politik definitiv noch gestärkt.
Als unser persönliches Fazit müssen wir sagen, dass wir uns die Teilnahme nicht so interessant und lehrreich vorstellt haben. Es war zudem außergewöhnlich, dass so viele junge Menschen, die alle individuelle Charakterzüge haben und teils von Grund auf unterschiedliche Meinungsbilder, so gut miteinander harmoniert haben und deren Meinungen immer sachlich vertreten konnten. Wir hoffen, der Kontakt zu jenen wird auch auf Dauer bestehen und die Teilnahme an einem solchen Seminar ist künftigen Zehntklässlern unserer Schule auf jeden Fall zu empfehlen.
Friederike Mühling