You can make it happen, you can make it real

UNO 6

Am 12.02.14 empfing die MSS 13 des Megina-Gymnasiums Mayen Khadra Sufi, ein einst betroffener Flüchtling aus Somalia, und Katja Hantel, eine Mitarbeiterin der UNO-Flüchtlingshilfe.
Nachdem die Sozialkundeleistungskurse sich intensiv mit den Konflikten in Syrien und Somalia beschäftigt und selbst mit Hilfe eines Kuchenverkaufs Spenden für syrische Flüchtlinge gesammelt hatten, interessierten sie besonders die persönlichen Eindrücke Khadra Sufis.

Um alle Schüler der MSS 13 für dieses Thema  zu sensibilisieren, führte Katja Hantel in die Thematik ein. Aus ihrem Vortrag ging hervor, dass sich weltweit 45 Millionen Menschen auf der Flucht befinden. Die Gründe dafür sind unter anderem Krieg, politische Verfolgung und die Zugehörigkeit zu einer unterdrückten Minderheit. Nachdem Frau Hantel über den Konflikt in Somalia und die Arbeit der Organisation UNHCR informiert hatte, übernahm Khadra Sufi das Wort.

Sie schilderte in einem bewegenden Bericht ihr persönliches Schicksal als Flüchtling.

Aufgewachsen als Diplomatentochter in Ost-Berlin, zog sie nach Ende der Amtszeit ihres Vaters in ihre Heimat Somalia zurück und lernte diese somit zum ersten Mal kennen. Ergreifend erzählte sie von jenem Abend, an dem die Unruhen des Bürgerkrieges auch ihren Ort erreichten. Als sie sich am nächsten Morgen vor die Tür wagten, äußerten sich die Folgen der letzten Nacht in einem Meer von Menschen, die aufgrund der Gefahr gezwungen waren ihre Heimat und ihr Hab und Gut zurückzulassen. Auch Khadra und ihre Familie mussten sich dieser Menge anschließen. Auf ihrem Weg von Keller zu Keller offenbarte sich die Zerstörungskraft der Rebellengruppen und die davon ausgehende Bedrohung. Eines Tages kam diese ihrer Familie so nah wie nie zuvor, als ihr Vater von einem Rebell mit einer Waffe bedroht wurde. Zufälligerweise gelang es ihm durch Kontakte einen Platz für seine Familie in einem Transportflugzeug nach Ägypten zu sichern. Später konnten sie von dort nach Deutschland weiterreisen. Dieses Land gab ihnen zum ersten Mal  nach langer Zeit wieder ein Gefühl von Ordnung und Sicherheit. Dies äußerte sich zum Beispiel in einer scheinbar banalen, alltäglichen Situation, als ein Mann trotz unbefahrener Straße an einer roten Ampel stehen blieb. Ehrgeizig und entschlossen, entschied sich das 16-jährige Mädchen, trotz des Umzugs ihrer Familie nach England aus Abschiebungsängsten, alleine in Deutschland zu bleiben und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Ein wohlwollender Arzt ermöglichte ihr eine Ausbildung zur Arzthelferin, was ihr neue Tore öffnete. Da sie sich jedoch nicht zu dieser Tätigkeit berufen fühlte, verfolgte sie nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Lehre gemäß dem Motto „You can make it happen, you can make it real“ akribisch ihren Traum Moderatorin zu werden. Heute ist sie zudem Journalistin und erfolgreiche Unternehmerin mit eigener Modelinie. Khadra Sufi ist das beste Beispiel dafür, dass jeder mit einem starken Willen das erreichen kann, wonach er strebt. So erhielt ihr bewegender Vortrag für die bevorstehende Abiturientia  des Megina-Gymnasiums eine besondere Aktualität und motivierte die gesamte Zuhörerschaft eigene Lebenseinstellungen zu überdenken.
(Sozi-LK Tu)

Organisiert wurde diese informative Veranstaltung von den Sozialkunde-LK Lehrerinnen der MSS 13 Sabine Kutting und Anke Turco.

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