Sozialkunde

Als Teilgebiet der Gemeinschaftskunde wird das Fach Sozialkunde am Megina-Gymnasium Mayen ab der 9. Klasse unterrichtet. Voraussichtlich ab dem Schuljahr 2022/2023 wird das Fach Sozialkunde ab der 8. Klasse unterrichtet werden.
Eine Besonderheit des Faches ist, dass es in der Jahrgangsstufe 12 im Rahmen des bilingualen Unterrichts auch auf Englisch unterrichtet wird.
Die grundlegende Zielsetzung des Faches ist es, Interesse an politischen Themen und Vorgängen zu wecken, die Voraussetzung für eine selbstständige Analyse- und Urteilsfähigkeit zu schaffen und eine Identifizierung mit den demokratischen Werten unseres Gemeinwesens zu ermöglichen. Unsere Gesellschaft steht immer neuen Herausforderungen gegenüber, sie braucht politisch gebildete, mündige Bürger und Bürgerinnen, die sich in diesen Prozess einbringen. Das Fach Sozialkunde will den Schüler/innen die dazu notwendigen Kompetenzen vermitteln.

 

In Klasse 9

findet der Unterricht 2-stündig statt. Neben gesellschaftlichen Themenfeldern wie dem Leben in sozialen Gruppen (z.B. Familie, Schule, Jugendgruppe), Erziehung und Erziehungszielen im Wandel, liegt ein weiterer Schwerpunkt des Faches auf dem Bereich der Rechtskunde: Hier erfahren die Schüler/innen unter anderem, dass mit den im Lebensalter zunehmenden Rechten auch Pflichten verbunden sind und lernen unsere Rechtsordnung in ihren Grundzügen kennen.

In vielfältigen Unterrichtsformen, in die u.a. auch externe Gesprächspartner eingebunden werden (z.B. Juristen, Vertreter der örtlichen Polizeidienststelle) und dem obligatorischen Besuch einer Gerichtsverhandlung wird überdies der Aufbau der Gerichtsbarkeit nachvollziehbar. Speziell der Bereich der Jugendkriminalität ist Gegenstand dieses Themenfeldes.

Das Themengebiet der Kommunalpolitik gewährleistet einen ersten unmittelbaren schülernahen Einblick in politische Prozesse und ermöglicht es ihnen so, die politischen Strukturen unseres Landes nachzuvollziehen. Unterrichtsprojekte z.B. zur „Kommunalwahl  in Mayen“ stehen hier stellvertretend für die pädagogische Zielsetzung der Fachschaft,  den Unterricht abwechslungsreich, vielschichtig und binnendifferenziert zu gestalten.

Ein weiterer Schwerpunkt in der Klasse 9 stellt die Medienerziehung dar. Ausgehend von einem Überblick über die vielfältigen Formen alter und speziell neuer Medien sowie aktueller Entwicklungstendenzen werden die Schülerinnen und Schüler zu einem kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit Medien befähigt.

Das Leben in der Marktwirtschaft bildet einen letzten Schwerpunkt innerhalb der Jahrgangsstufe 9. Mit dem Aufgreifen dieser Thematik sollen die Schülerinnen und Schüler u.a. angeregt werden, ihre Rolle als Konsument innerhalb des Wirtschaftssystems zu reflektieren. Überdies besteht die Zielsetzung dieser Unterrichteinheit darin, den Schülerinnen und Schülern ausgehend von ökonomischen Grundbegriffen (Knappheit, Angebot und Nachfrage, Markt und Preis etc.) das Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge, welche unmittelbar unsere Lebenssituation bestimmen, zu vermitteln. Die Kooperation mit ortsansässigen Firmen ermöglicht auch hier ein projektorientiertes schülernahes Erarbeiten der Inhalte.

 

In Klasse 10

findet der Unterricht einstündig statt. Die politische Ordnung der Bundesrepublik Deutschland, ebenso die des zusammenwachsenden Europas bilden in dieser Jahrgangsstufe die Schwerpunktthemen. Weltpolitische Fragestellungen (Internationaler Terrorismus, Sicherheitspolitik, etc.) werden ebenfalls thematisiert.

Aufbauend auf die Inhalte der Jahrgangsstufe 9 rücken damit größere politische Handlungsfelder und deren Funktionslogik in den Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens (Institutionen, Wahlsysteme, Formen politischer Beteiligung, etc.). Aktuelles politisches Geschehen wird in diesem Schuljahr verstärkt aufgegriffen und dient als Grundlage für die Erarbeitung der genannten Schwerpunkte.

 Auch in der Jahrgangsstufe 10 wird den Schülerinnen und Schülern nach Möglichkeit durch projektorientierten Unterricht die Chance eröffnet, politische Zusammenhänge in ihrer Komplexität  besonders anschaulich zu erfahren.

Der Fachschaft Sozialkunde ist es ein besonderes Anliegen, möglichst aktuell und schülernah die komplexen Sachverhalte zu vermitteln. Um dies zu gewährleisten ist ein aktives Verfolgen der täglichen Nachrichten auf Schülerseite bedeutsam und sollte von der Elternschaft aktiv unterstützt werden.

 

Der Leistungskurs Sozialkunde

wird 4-stündig unterrichtet. Hinzu kommen je zwei Stunden im Beifach Geschichte (11/1-12/1) bzw. Erkunde (ab 12/2). Somit werden sämtliche gemeinschaftskundliche Fächer abgedeckt.

Thematisch bildet, nach einer Einführung in das politische Denken und Urteilen, das Teilthema „Gesellschaft“ den Schwerpunkt im ersten Halbjahr der Jahrgangsstufe 11.

Insbesondere die komplexen gesellschaftlichen Strukturen werden mitsamt ihrer Wandlungsprozesse in diesem ersten Halbjahr in den Blick genommen.

Im zweiten Halbjahr bilden ökonomische Fragestellungen den Ausgangspunkt der unterrichtlichen Auseinandersetzung. Ausgehend von einer Wiederholung grundlegender ökonomischer Begriffe und Zusammenhänge richtet sich die Aufmerksamkeit vor allem auf wirtschaftspolitische Aufgaben und Herausforderungen, die sich der Politik – vor allem in einer zunehmend globalisierten und damit verflochtenen Wirtschaft - stellen.

Einen praxisnahen Einblick bietet sich innerhalb dieses Themenfeldes durch die Kooperation mit der Mayener Firma Weig, die es ermöglicht, wirtschaftliche Zusammenhänge aus der Sicht eines mittelständischen Unternehmens zu erfahren.

Aufbauend auf den im Rahmen der Methodentage vermittelten Methodenkompetenzen werden in der 11. Jahrgangsstufe fachspezifische Arbeitsweisen vorgestellt und eingeübt, etwa der Umgang mit Texten, Karikaturen, Grafiken, Schaubildern und Statistiken. Diese methodischen Kompetenzen werden im Fortgang der Oberstufe zunehmend vertieft.

In der gesamten Jahrgangsstufe 12  richtet sich der Blick auf das politische System Deutschlands: Der Ablauf politischer Prozesse in einer parlamentarischen Demokratie, politische Willensbildung (etwa in Form von Wahlen) und politische Entscheidungen werden analysiert und bewertet. Weiterhin verdeutlicht eine Auseinandersetzung mit der Geschichte politischer Ideen, Ursprünge und Herkunft politischen Denkens in der westlichen Welt.

In der Jahrgangsstufe 13 rücken zunehmend die internationalen Beziehungen in das Zentrum des Unterrichtsgeschehens, wobei u.a. dem europäischen Einigungsprozess, und im Zuge dessen der  zunehmend an Bedeutung gewinnenden EU, besondere Beachtung geschenkt wird.

Die hier vorgestellten Themen lassen erkennen, dass in einem Sozialkunde-Leistungskurs immer wieder an aktuelle Entwicklungen und Ereignisse angeknüpft werden kann, nicht zuletzt um diese in einen größeren Gesamtzusammenhang zu stellen.

Aus dem vorher Gesagten wird deutlich, dass die Inhalte und Themen des Leistungskurses Sozialkunde in besonderem Maße der Forderung nach wissenschaftspropädeutischem Arbeiten, also der Heranführung an wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen, gerecht werden.