Landtagsabgeordneter Dr. Weiland zu Besuch im Megina-Gymnasium

 

„Es macht richtig Spaß heute Morgen, weil da richtig Pfeffer drin ist!“ So bewertete Herr Dr. Weiland die Diskussion mit unseren Schülerinnen und Schülern aus der MSS 11 und MSS 12 selbst. Und die Bewertung ist mehr als treffend. Es war eine erfrischende Diskussion, die vierzig Schülerinnen und Schüler mit dem Landtagsabgeordneten der CDU führten.

Weiland

Dabei war die Themenvielfalt breit gestreut. Zu Beginn erläuterte Herr Dr. Weiland sein Verständnis des Schulbesuchstags, der jedes Jahr am 9. November stattfindet. Die Gemeinschaft der Deutschen habe die Verantwortung für die deutsche Geschichte, ihre guten und schlechten Seiten, die untrennbar zusammengehören. Unsere Demokratie, die immer wieder neu erarbeitet und bestätigt werden muss, sei zwar einerseits stabil und wehrhaft, aber es bleibe eine Pflicht zur Wachsamkeit: „Wehret den Anfängen!“ In diesem Zusammenhang unterstützte er die Position des Megina-Gymnasiums, das zu diesem schicksalhaften 9. November den Fraktionsvorsitzenden der AfD-Landtagsfraktion, Herrn Uwe Junge, nicht eingeladen hatte. Die Aussagen der AfD zu Holocaust und Weltkrieg seien falsche Aussagen, von denen sich die AfD in Gestalt ihres Vertreters Herrn Junge erst distanzieren müsse.

Als Ursachen für die Attraktivität von Populismus heute nannte Herr Dr. Weiland die Folgen von Digitalisierung und Globalisierung. Diese bewirken einen raschen Wandel, aber auch eine Spaltung der Gesellschaft. Die Stimme derer, die sich selbst als Verlierer dieser Entwicklungen verstehen, müsse intensiver gehört werden.

Bei weiteren Themen zeigte Herr Dr. Weiland seine konservative Grundeinstellung. So konnten die Schüler der Gemeinschaftskundekurse der Oberstufe ihre Argumentationsfähigkeit erproben an Themen wie Ehe für alle, dem Wahlrecht auch für 16-jährige oder der Legalisierung von Cannabis. Als überzeugter Europäer zeigte sich der Abgeordnete im weiteren Verlauf der Diskussion, die über zwei Schulstunden dauerte. Er verwies auf die schwarzen Seiten der Geschichte des Kontinents, die alljährlich am Volkstrauertag aufscheinen und die durch die „größte historische Leistung“ der Völker Europas - ihrer Einigung in Frieden – Krieg unmöglich machen soll. Darüber hinaus verwies er auf die wirtschaftliche Rolle Europas, das nur als Gemeinschaft auf dem Weltmarkt bestehen kann. Auch ein nötiger Klimawandel kann erfolgreich nur mit einem einigen Europa erreicht werden. Deshalb lehnte er jede Form von Autonomiebestrebungen – Brexit, Katalonien, Norditalien – ab.

Auch nach dem Ende der zweiten Schulstunde war die Diskussion noch nicht beendet und Herr Dr. Weiland stellte sich in seiner offenen und schülerzugewandten Art – immerhin ist er ehemaliger Lehrer - weiteren Fragen von Schülerseite. Mit Applaus wurde er verabschiedet nach einem Schulbesuch, der ihm offensichtlich große Freude bereitet hatte. Vielen Dank dafür!

R. Feige