Latein am Megina Gymnasium

Salvete discipuli discipulaeque!

Non scholae, sed vitae discimus.

Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir. (Seneca, ca. 1 – 65 n. Chr.)

Bei uns am Megina-Gymnasium kann man Latein entweder als 2. Fremdsprache ab der 6. Klasse oder als 3. Fremdsprache ab der 9. Klasse wählen. In der Oberstufe gibt es neben einem Grundkurs auch immer einen Leistungskurs. Die folgenden Tabellen zeigen, wie viele Stunden Latein in den jeweiligen Klassenstufen pro Woche unterrichtet werden und wie viele Klassen- bzw. Kursarbeiten pro Schuljahr geschrieben werden. Für alle gilt, dass das Latinum immer mit der Zeugnisnote ausreichend gewährt wird.

 

2. Fremdsprache

Wochenstunden

Klassenarbeiten pro Jahr

6. Klasse

4

4

7. Klasse

4

4

8. Klasse

3

4

9. Klasse

3

4

10. Klasse

3

4

Latinum mit ausreichend

 

2. Fremdsprache

Grundkurs

Wochenstunden

Grundkurs Kursarbeiten pro Jahr

Leistungskurs

Wochenstunden

Leistungskurs Kursarbeiten pro Jahr

MSS 11

3

2

5

3

MSS 12

3

2

5

4

MSS 13

3

1

5

1 + Abiturklausur

 

3. Fremdsprache

Wochenstunden

Klassenarbeiten pro Jahr

9. Klasse

3

4

10. Klasse

3

4

11. Klasse

3

2

12. Klasse

3

2

13. Klasse

3

1

Latinum mit 5 MSS-Punkten (ausreichend)

 

Schwerpunkt des Unterrichts in der Sekundarstufe I ist das Erlernen der Grammatik anhand des Lehrwerkes Agite. Themenschwerpunkte sind unter anderem Rom und seine Geschichte, Leben und Reisen in der Antike, Götter, Mythologie und Philosophie. Natürlich werden nicht nur Texte übersetzt, sondern auch darüber gesprochen. Auch kreative Dinge werden in den Unterricht immer wieder integriert.

In der Oberstufe liest man sowohl im Grund- als auch im Leistungskurs Originallektüre von Ovid, Cicero, Seneca, Catull, Vergil und anderen antiken Autoren. Die Analyse und Interpretation der Texte ist ebenso wichtig wie ihre Übersetzung. Aber auch in der Oberstufe gibt es Möglichkeiten, sich kreativ mit den Texten auseinanderzusetzen.

 

Wettbewerbe

Es besteht in der MSS 11 und 12 die Möglichkeit, am Landeswettbewerb Alte Sprachen, dem Certamen Rheno-Palatinum, teilzunehmen. Weiter Informationen unter:

http://wettbewerbe.bildung-rp.de/sprachliche-und-literarische-wettbewerbe/landeswettbewerb-alte-sprachen-certamen-rheno-palatinum-crp/druck.html .

Exkursionen

Neben der täglichen Arbeit gibt es für die Lateinschüler der Klassenstufen 7 – 12 die einmal im Jahr stattfindende Lateinexkursion, die turnusmäßig nach Xanten, Köln, Aachen, Trier, Mainz und zur Saalburg führt. Für die Lateinschüler der 6. Klasse findet eine Tagesexkursion mit regionalem Bezug statt. Ein Highlight bildet die neuntägige Studienreise nach Rom bzw. Florenz für die Lateinschüler der Oberstufe. Diese ist fakultativ und findet alle zwei Jahre statt.

 

Tagesexkursion nach Aachen 2012

Mayen, 7:45. Jupiter scheint uns wettertechnisch gesehen nicht wohl gesonnen zu sein: Es gießt wie aus Eimern. Trotzdem machen sich die Lateinschüler des Megina- Gymnasiums Mayen mit Doppeldeckerbussen auf den Weg Richtung Aachen, das Ziel der diesjährigen Lateinfahrt.

Mit Süßigkeiten und Gebäck versuchen wir uns im Innern der Busse bei Laune zu halten, während draußen der Zorn des höchsten Gottes im Olymp tobt: Es stürmt und regnet. Dementsprechend mäßig ist die Laune beim Aussteigen, doch es hat aufgehört zu regnen.

10:30. Um 10:45 soll die Führung für unsere Gruppe im Dom losgehen, alle sind auf dem Domplatz versammelt. Also bleibt noch etwas Zeit, die niedlichen Häuser um den Marktplatz, die sich gegenseitig Halt zu geben scheinen, zu betrachten. Außerdem erkunden ein paar von uns den Dom-Shop, in dem man unter anderem Weihrauch, Rosenkränze und vieles mehr kaufen kann- Herr Kleis ist begeistert.

10:45. Die Führung geht los. Schon der erste Schritt in den Dom lässt uns staunen: Die Kirche hat nicht die uns bekannte Form aus Langhaus und Kreuzgang, vielmehr besteht sie aus einem sechzehneckigem Kapellenkranz und einem achteckigem Zentrum, auch Oktogon genannt. Diese originelle Form lässt den Dom vergleichsweise gemütlich und klein erscheinen. Eine weitere Attraktion sind die aufwendigen Mosaike an Decke und Wänden, die allerdings erst 120 Jahre alt sind.

Unsere Führerin gibt uns eine Fülle an Informationen, etwa, dass der Dom um 800 von Karl dem Großen gebaut worden ist. Dieser ist Reisekaiser des fränkischen Reichs gewesen mit dem Hauptsitz in Aachen. Aber warum gerade Aachen? Die zentrale Lage im Reich ist ein Grund gewesen. Auch die heißen Quellen der Römer sind ein Faktor gewesen, da Karl unter Rheuma gelitten hat.

Das letzte Highlight der Führung ist Karls Thron. Statt eines goldenen Prunkstuhls erwartet uns jedoch ein Steinstuhl aus Marmor, zum bequemen Zurücklehnen während der Messe also nicht geeignet. Doch nicht nur Könige, sondern auch andere Größen haben schon auf dem Thron gesessen, sogar Josef Goebbels, Minister aus dem Dritten Reich. Diese Info hinterlässt einigen den Anblick des Throns mit einem bitteren Beigeschmack.

12:15. Höchste Zeit für eine Pause, die manche von uns im „Extrablatt“ verbringen.

14:00. Nun beginnt unsere Stadtführung. Zunächst erklärt unser höchst unterhaltsamer Führer die Namensgebung der Stadt, die eigentlich „Bad Aachen“ heißt. Das „Bad“ lassen die stolzen Aachener jedoch weg, um im Städteregister weiter vorne zu stehen. Demnach steht das Autokennzeichen „AC“ laut Führer für „absolut cool“.

Es folgt die Besichtigung der Thermen, die von den Römern gebaut worden sind. Während den meisten von uns allein der Geruch des Schwefeldampfs die Tränen in die Augen treibt, wagen einige Hartgesottene sogar, davon zu trinken.

Eine süße Überraschung wartet an der Printenbäckerei auf uns. Printen, das Nationalgebäck der Stadt, werden an uns verteilt. Der Begriff „Printe“ stammt von dem englischen Ausdruck „to print“- drucken.

Weiter geht es zum Rathaus, wo eine Kehrmaschine für akustische Schwierigkeiten sorgt- wir müssen weiterziehen. Nicht nur Informationen, sondern auch lustige Anekdoten werden uns erzählt, etwa dass die frisch gebackenen Doktoren des Maschinenbaus auf den Brunnen des Marktplatzes klettern müssen um Karls Allerwertesten zu küssen.

Die letzte Geschichte erfolgt am Dom. Unser Führer erklärt, dass im Griff der Tür angeblich ein Finger des Teufels steckt. Wer ihn herausziehen kann, bekommt ein goldenes Kleid geschenkt. Es ist also keine Überraschung, dass darauf hin alle Mädchen (sogar ein paar Jungs) ihr Glück versuchen.

Zum Abschluss möchte Herr Stoll-Berberich noch ein Gruppenfoto schießen, wird dabei aber strengstens beobachtet von einer Gruppe asiatischer Touristen, den Königen des Fotografierens.

Lateinexkursion2012

16:00. Jupiter hat sich beruhigt, die Sonne scheint und wir können die Rückreise nach Mayen antreten.

18:30. Wir kommen müde am Schützenplatz an, doch der durchaus erfahrungsreiche Ausflug  nach Aachen ist sowohl das Wetter und die lange Fahrt wert gewesen. 

Lisa Meid

Warum Latein???

Nach dieser Fülle von Informationen bleibt wohl noch eine entscheidende Frage offen: Warum sollte man in der heutigen Zeit noch eine tote Sprache - auch Latein genannt - erlernen???

Die Antwort des Deutschen Altphilologenverbands kann man in der Broschüre omnibus nachlesen: www.altesprachen.de/latein/

Etwas ausführlicher schreibt Günter Reinhart über dasselbe Thema: http://www.interrete.de/latein/WERBUNG.html

Darüber hinaus hat die Fachkonferenz Latein auch eine eigene kleine Broschüre entwickelt und ein Informationsschreiben für Eltern zusammengestellt:

Broschüre "Ad fontes"

Elterninformation zur Wahl der 2. Fremdsprache Latein

Information zur Wahl der zweiten Fremdsprache Latein

 

Aber vielleicht sind die Aussagen einiger unserer Lateinschüler interessanter:

"Latein ist vor allem eine logische Sprache, was mir die Wahl zwischen anderen Sprachen (Französisch) erleichtert hat. Einen großen Vorteil sehe ich auch in dem Aspekt besonders in Latein „lernen zu lernen“. Das heißt, gerade nach dem ersten Jahr, in dem man Latein besucht hat, konnte man konzentrierter und zielsicherer lernen. Des Weiteren gibt es viele nützliche Parallelen zum Deutschen und man kann sich ungeheuer viele Fremdwörter auch in anderen Fächern herleiten."

"Latein ist wie ein Puzzle: Alles passt nur auf eine Weise zusammen und erschließt sich somit logisch."

"Latein ist ein faires Fach, in dem man mit Interesse und Fleiß eine gute Note erreichen kann, allerdings muss man dafür auch regelmäßig Vokabeln und Grammatik lernen, da diese wichtige Grundlagen bilden."

"Es gibt mehrere gute Argumente dafür, diese Sprache (Latein) unter die Lupe zu nehmen. Einer davon ist z.B. der Literaturreichtum, den es sich lohnt zu übersetzen. Zum anderen ist Latein eine logische Sprache, auf die viele andere Sprachen aufbauen und somit die Bedeutung vieler Fremdwörter vom Lateinischen abgeleitet werden können. […] Latein ist außerdem keine tote, sondern immer noch eine präsente Sprache, sie existiert in sehr vielen deutschen und anderen Worten. Denkt immer daran: Latine vivit!"

"[…]noch unterhaltsam und interessant. Auch beim Lesen von Texten anderer Sprachen, die man nicht spricht / gelernt hat (wie z.B. Französisch, Spanisch, Italienisch) haben viele Wörter Ähnlichkeit zu ihren lateinischen Ursprüngen, wodurch man so halbwegs in der Lage ist, Sätze in dieser Sprache zu übersetzen. Ein weiterer Aspekt ist das eigene Interesse für die römische Geschichte, Kultur und Lebensweise. Die im Unterricht zu übersetzenden Texte haben oft eine tiefgreifende Bedeutung."

 

 


 

 

Studienreise Roma aeterna 2013

Roma aeterna klein

Informationen zur Romfahrt gibt es hier....