Die Umfrage des Megina-Gymnasiums zur Homeschooling-Phase im März und April diesen Jahres ist abgeschlossen. Insgesamt haben mehr als 300 Eltern, davon mehr als 75% aus den Jahrgangsstufen 5 bis 8 und fast 350 Schülerinnen und Schüler, über die Jahrgangsstufen etwa gleichverteilt, teilgenommen.
Da etwa 40% der Schülerinnen und Schüler die Umfrage beantwortet haben, sind Aussagen zur neuen Situation möglich.
Wie gestaltet sich das Homeschooling?
Deutlich wird, dass die häusliche Betreuung viele Eltern vor eine große Herausforderungs stellt. Etwa 34% sind im Homeoffice tätig und 60% sind weiterhin außer Haus berufstätig. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die inhaltliche und technische Unterstützung durch die Eltern erhalten, reduziert sich von 80% in der Jahrgangsstufe 5 gleichmäßig bis zur Jahrgangsstufe 12 auf weniger als 10%. Dies bedeutet, dass gerade bei den jüngeren Schülerinnen und Schülern der Erfolg digitalen Unterrichts stark von den gewählten Methoden und den technischen Voraussetzungen abhängt. Daraus erwächst eine Aufgabe für die Schulgemeinschaft, diese langfristig weiter zu stärken.
Etwa übereinstimmend wird in beiden befragten Gruppen die Lernzeit zu fast 50% mit 3 bis 4 Stunden angegeben. Die restlichen 50% verteilen sich etwa gleich auf die Zeiträume 1 bis 2 Stunden und mehr als 4 Stunden. Der Umfang der Aufgaben wird durch die Eltern zu 70% als angemessen empfunden. Jedoch bewerten etwa 25% diesen als zu umfangreich. Dies drückt sich auch in den Antworten der Schülerinnen und Schüler aus, die mehrheitlich die Aufgaben für den Leistungsstand als angemessen empfinden. Daraus lässt sich eine deutliche Bereitschaft und Disziplin der Schülerinnen und Schüler erkennen, selbstständig zu arbeiten. Dies wirft auch ein Licht auf die gute Aktivierung und Motivation durch ihre Lehrkräfte.
Für den Zugang zur Lernplattform verwenden fast 90% der Schülerinnen und Schüler einen Computer, einen Laptop oder ein Tablet, wobei dieses in den jüngeren Jahrgängen nicht durchgängig zur Verfügung steht. Etwa 30% nutzen das Gerät ihrer Eltern und weitere 10% teilen sich das Gerät mit Geschwistern. Zusätzlich nutzen die Schülerinnen und Schüler die Schulbox häufig mit dem Smartphone. Dies bedeutet, dass die für digitalen Unterricht benötigte Infrastruktur zu Hause und in der Schule ausgebaut werden muss.
Welche Erfahrungen gibt es mit dem Homeschooling?
Die deutliche Mehrheit (ca. 75%) fühlt sich in der aktuellen Situation gut durch die Lehrkräfte betreut. Dazu tragen sicher auch die guten Kontaktmöglichkeiten zu den Lehrkräften bei, die jederzeit per Mail bei Fragen angesprochen werden konnten und können. Lediglich 7% der Schülerinnen und Schüler sehen in diesem Bereich Verbesserungsmöglichkeiten. Unbenommen dessen geben 40% der Schülerinnen und Schüler an, sich mehr Unterstützung durch die Lehrerinnen und Lehrer zu wünschen. Daraus ziehen wir die Aufgabe, Möglichkeiten individueller Unterstützung im Homeschooling zu intensivieren, digitale Lernplattformen weiter auszubauen und diese in den Schulalltag zu integrieren. Dies zeigt sich auch an dem Wunsch E-Learning auch nach der Corona Krise nutzen zu können. Etwa 65% der Eltern und mehr als 75% der Schülerinnen und Schüler sind dieser Meinung. Die mit dem Digitalpakt begonnene Digitalisierung der Schule, welche z. B. in absehbarer Zeit Wlan in den Klassenräumen ermöglichen soll, ist sinnvoll und muss demnach weiter ausgebaut werden. Dazu steht die Schule in engem Austausch mit dem Schulträger, dem Kreis Mayen-Koblenz.
In Bezug auf die Arbeitsaufträge zeigt sich, dass kontinuierliche und planbare Arbeitsaufträge gewünscht sind und Eltern eine regelmäßige Rückmeldung zu den Aufgaben befürworten.
Mit den nach Fächern differenzierten Rückmeldungen werden sich die Fachkonferenzen befassen und bei der zukünftigen Arbeit berücksichtigen. Darüber hinaus zeigen zahlreiche individuelle Antworten zu Verbesserungs- und Unterstützungsmöglichkeiten den Bedarf für eine bessere Organisationsform durch eine komplexere Lernplattform. Z.B. wird oft der Wunsch geäußert, Inhalte vermehrt mit Erklärvideos zu vermitteln und mit Videokonferenzen eine Plattform für Rückfragen zu ermöglichen. Sehr positiv wurde die Einführung der Schulbox bewertet. Viele konstruktive Beiträge bestärken uns in der Arbeit am Megina Gymnasium. Aber auch kritische Rückfragen geben uns die Chance, die neue Situation unter anderen Blickwinkeln wahrzunehmen und helfen uns dabei, das Lernen am Megina Gymnasium, nicht nur in dieser außergewöhnlichen Situation, zukunftsorientiert auszurichten.
Die Schulgemeinschaft bedankt sich für die ehrlichen und hilfreichen Antworten.