Latein-Studienfahrt 2011 nach Florenz
Eine Fahrt voller Überraschungen
Am Abend des 22. Septembers 2011 begaben sich 30 wissbegierige und motivierte Lateinschüler mit Magister Merkler und Magistra Klapperich auf den langen Weg nach Florenz.
Ausgangspunkt war die Pfarrer-Winand-Straße, auch bekannt als AWO.
Die erste Überraschung erwartete uns bereits zu Beginn der Fahrt: Das gebuchte Busunternehmen teilte kurzfristig mit, alle Busse verkauft zu haben und hatte ein anderes Unternehmen beauftragt, für sie einzuspringen. Ob dieser Umstand lediglich eine Notlösung oder doch eine gute Lösung sein sollte, konnte während der gesamten Fahrt nicht eindeutig geklärt werden.
Denn als zweite Überraschung entpuppte sich, dass wir vor der Grenze zur Schweiz – wenigstens geschah es noch in Deutschland- ein Reh überfuhren. Dieses trug nicht weniger Schaden davon als die Stoßstange des Busses - mortem obierunt. Unsere Reise verzögerte sich durch diesen Zwischenfall um einige Stunden. Nachdem wir den verantwortlichen Busfahrer schließlich in Basel verabschieden mussten, erreichten wir nach gefühlten 24 Stunden endlich Florenz. Da wir uns verständlicher Weise die Einreisegebühren der Stadt sparen wollten, verließen wir den Bus an einer für uns doch eher weit vom Hotel entfernten Straße – Weit daher, weil wir uns mit unserem Gepäck zu Fuß auf den Weg zum Hotel machen mussten. Unser Bus wurde dann auf einem 14 km entfernten Parkplatz abgestellt, und unser Busfahrer per Taxi zum Hotel befördert- Ein Umstand, der sich trotz mehrerer Ausflüge mit dem Bus in den nächsten Tagen finanziell für uns lohnte.
An den darauffolgenden Tagen wurden wir auf jeden Fall voll und ganz entschädigt.
Bei wundervollem Wetter und hochsommerlichen Temperaturen eroberten wir Lateinschüler mit unseren Lehrern Florenz, wobei jeder Schüler eine Sehenswürdigkeit vorstellte. Der Dom mit seiner überwältigenden Kuppel und das dazugehörige Baptisterium begeisterten uns besonders. Allerdings waren auch andere Kulturbauten wie San Lorenzo, Santa Maria Novella, Santa Croce oder die Medici- Kapellen beeindruckend. Auf einen langen, für die einen mehr , für die anderen weniger, anstrengenden Fußmarsch begaben wir uns, um San Miniato al Monte zu besichtigen. Von dort aus hatte man einen wunderbaren Ausblick auf Florenz. Außerdem durften wir den David von Michelangelo in der Galleria dell' Accademica sowie berühmte Gemälde von da Vinci oder Botticelli oder in den Uffizien bewundern.
Doch wir erkundeten nicht nur Florenz. Als sehr schöne Stadt präsentierte sich auch Siena, deren Dom mindestens ebenso beeindruckend war wie der Florentiner Dom. Endlich vor dem „Schiefen Turm von Pisa“ zu stehen und das berühmt-berüchtigte Foto zu schießen , auf welchem es so scheint, als würde man den Turm vor dem Umstürzen bewahren, bereitete uns große Freude. In Fiesole besichtigen wir die Ausgrabungsstätte „Zona Archeologica“. Dort wurden wir von dem einzigen Gewitter in dieser Woche überrascht. Außerdem besuchten wir die Stadt San Gimignano mit ihren Geschlechtertürmen und die Stadt Lucca, die unzählige Kirchen zu besitzen schien. Diese trugen nicht gerade dazu bei, dass wir die bisher besichtigten Kirchen noch unterscheiden konnten.
Neben den vielen Sinneseindrücken (Kultur pur!) erhielten wir auch genügend Freizeit. Für ein leckeres Eis, sogar eines vom Weltmeister, oder für die Suche nach Souvenirs für Verwandte und Freunde blieb immer Zeit. Das Beisammensein im Hotel, war es beim Frühstück, Abendessen oder auf der Dachterrasse, war immer sehr gemütlich.
Herr Merkler und Frau Klapperich erschienen immer sehr entspannt und gut gelaunt, selbst wenn zwischenzeitlich auch einige Schüler vorrübergehend aus dem Blickfeld geraten waren. Sie erkundeten Italien scheinbar gerne mit uns und hatten ebenso viel Spaß wie wir.
Am 29. September begaben wir uns schließlich auf die Heimreise. Wie immer wurden wir an der uns bekannten Straße, die uns aufgrund der nicht geringen Steigung sehr an das heimatliche Knüppchen erinnerte, in den Bus verfrachtet.
Auch die Rückfahrt war - natürlich- nicht frei von Hindernissen. Der Fall, der am wenigstens erwartet wurde, trat tatsächlich ein. Der Bus blieb „mangels Sprit“ liegen. Die Tankuhr erwies sich als defekt. Dies hatte zur Folge, dass ein gereizter und fluchender Busfahrer aus dem Bus stürmte und sich nachts auf die Suche nach einer Tankstelle begeben musste. Wir machten uns schon sorgen, als er schließlich mit einem gefüllten Kanister (immer noch fluchend) zurückgedampft kam. Die „Mission Rückfahrt“ konnte somit erfolgreich fortgesetzt werden. Nach einem kleinen Missverständnis zwischen den Busfahrern bezüglich des Treffpunkts konnten diese auf halber Strecke erfolgreich tauschen. Trotz der Verzögerung erreichten wir Mayen noch vor dem Gong, der die Ferien einläuten sollte.
Insgesamt war es eine wirklich sehr schöne und von unseren Lehrer sehr gut organisierte Studienfahrt, für die wir uns bei Herrn Merkler und Frau Klapperich nur bedanken können. Neben den verzögernden Überraschungen, die wir nicht tragisch nahmen, war die größte Überraschung natürlich Florenz selbst. Die Reise wird uns immer in schöner Erinnerung bleiben.
Theresa Wilkes