Freitag, 06. März 2015
Es ist schon gute Tradition: Steht der Frühling vor der Tür, treffen sich viele Fans der Jazzmusik in der Eingangshalle des Megina-Gymnasiums zum alljährlichen Konzert der Big Band.
Alljährlich mag dieses Konzert wohl stattfinden, als alltäglich kann man diese zweieinhalb Stunden aber auf keinen Fall bezeichnen. Was die jungen Menschen unter dem Dirigat von Gerd Schlaf boten, war berauschend, war Musik vom Feinsten.
Nach den Begrüßungsworten des Schulleiters Prof. Dr. E. Visser, der die Bedeutung des Konzertes im Rahmen der kulturellen Ereignisse des Megina-Gymnasiums hervorhob, gehörte der Abend der Musik.
Das Programm, gefüllt mit Evergreens („In the Mood“) und modernen Arrangements (z. B. James Bond Medley), ließ keine Wünsche offen. Mit Begeisterung und absoluter Spieldisziplin vereinigten sich die Instrumentalgruppen zu einem äußerst harmonischen Klangkörper. Den „Soundteppich“ legte die Rhythmusgruppe. Exakt, groovig und stilgerecht bildeten sie die Grundlage. Als Solisten fungierten Gregor Prinz (Gitarre), Leonard Konzer (Schlagzeug), Katharina Wolf (Bass) und Annika Becker (Klavier).
Der Saxophonsatz, besonders gefordert in dem Swingklassiker „Switch in time“ oder dem Jazzrockhit „Birdland“, bestach durch eine für Schulbands ungewöhnlich gute Phrasierung. Anna Müller, Julius Schumacher, Christine Schlaf, Sophia Langenfeld und Max Franzke improvisierten abwechselnd, Hendrik Job bildete als Baritonsaxophonist die rhythmische und tonale Grundlage.
Strahlend und kraftvoll klangen die Trompeten, die von Oberstudienrat Schlaf zu Recht als „Schwerstarbeiter“ bezeichnet wurden. Doch nicht nur präzise Einwürfe und glasklare Melodielinien, sondern auch hörenswerte Soli (Louis Steffens, Martin Schmitz) erklangen von der höchsten Ebene des Podestes.
Satt und warm fügten sich Posaunen und Hörner ein. Was wäre eine Big Band ohne sie? Lars Schuster trat hier als Solist hervor.
Nicht traditionell, aber bereichernd: ein Flötensatz in einem Jazzorchester. Insbesondere beim Tatort-Thema ergänzten sie den ohnehin schon überragenden Sound enorm.
Last, but not least müssen die Gesangssolisten (Aylin Gördüm, Theresa Ellerich, Susi Merkler) und das musikalische Allroundgenie Gregor Prinz Erwähnung finden. Gefühlvoll und ausdrucksstark interpretierten sie u. a. „The Lady Is a Tramp“ (Gördüm), „Boy from Ipanema“ (Ellerich), „L.O.V.E.“ (Merkler) und den Frank Sinatra Evergreen „My Way“ (Prinz / Merkler). Im Programm eingebunden sang der Chor der 13er (Leitung: T. Haupt, G. Schlaf) den Titel „Caravan“.
Allen nicht solistisch in Erscheinung getretenen Musikerinnen und Musikern gebührt ein besonderes Lob. Sie trugen als „Teamworker“ zum großen Erfolg des Konzertes bei.
Nicht zu vergessen der Bandleader, Arrangeur, Talentsichter und Motivator Gerd Schlaf. Wie viele Stunden an Vorbereitung mag er für dieses Konzert wohl investiert haben? Fragen wir nicht danach! Freuen wir uns lieber über das, was er den jungen Musikerinnen und Musikern mit auf den Lebensweg gibt: Selbstvertrauen, Teamfähigkeit und Freude, aber auch Emotionen, Wissen und Erfahrungen, also Lernen, das nicht dem Vergessen ausgeliefert ist.
Bericht: Martin Becker
weitere Bilder vom Konzert: (M. Jüngermann)